Mobilvetta K-Yacht 90 im Test (2022) | promobil

2022-06-03 17:39:02 By : Ms. Cherry Xie

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Ein besonderer Gestaltungsanspruch liegt schon im Namen der Marke Mobilvetta Design. Das gilt um so mehr für die Flaggschiffe des Hauses, die K-Yacht-Integrierten. Test des Queensbett-Modells 90.

Seit über 50 Jahren baut die italienische Marke Mobilvetta Design Reisemobile. Und schon immer war der Namenszusatz auch Antrieb, Außergewöhnliches in puncto Stil und Gestaltung zu kreieren. Die K-Yacht ist das Aushängeschild des Modellprogramms. Bis vor einiger Zeit gab es davon noch zwei Linien – Tekno Line und Tekno Design, Letztere mit besonders exklusivem Interieur. Aktuell ruht diese Variante zwar, doch auch die aufgewertete Tekno Line ist mit so vielen stilistischen Besonderheiten und einfallsreichen Detaillösungen gespickt, dass sich ein genauerer Blick in jedem Fall lohnt.

Rechts vom Einstieg fällt gleich der Kunstlederspiegel mit Mobilvetta-Schriftzug ins Auge. Ebenso die starken Kontraste der Schrank- und Polstermöbel mit dunkelbraunen und strahlend weißen Oberflächen, die nicht von ungefähr an Interieurs von Luxusyachten erinnern – der Baureihenname ist Programm.

Großzügig und einladend zeigt sich die Sitzgruppe mit kunstlederbezogenen Längsbänken. Die angemessen große Echtholzplatte des Tischs lässt sich sowohl mittig halbieren als auch drehen und verschieben. Unterm Hubbett hängen rechts und links offene Ablagen. Praktisch für Dinge wie Reiseführer und Stellplatzatlas, die man hier schnell griffbereit haben will. Wächst die Besatzung auf drei oder vier Personen, kann aus den Längsbänken jeweils ein Einzelfahrplatz gebaut werden. Zusatzteile müssen dafür zwar nicht mitgeführt werden, doch der resultierende Sitz ist auch nicht sonderlich komfortabel, und die Passagiere müssen ohne Kopfstützen auskommen.

Die Küche gefällt mit ihrer Kunststein-Oberfläche. Unter zwei Abdeckplatten kommt das direkt mit angeformte Spülbecken zum Vorschein inklusive ausklappbarer Armatur. Die Beckenfläche ist überraschend großflächig, allerdings ist die nutzbare Tiefe eher gering.

Der Dreiflammkocher ist auf einer Glasplatte montiert – so passen größere Töpfe und Pfannen besser drauf. Um den Kocher trotzdem abdecken und als Arbeits- und Abstellfläche nutzen zu können, gibt es eine Art "Holzbrücke", die genau darüber passt – ganz praktisch.

Außerdem lässt sich seitlich aus dem Küchenblock noch eine Zusatzplatte über die Sitzbank ausziehen, die man gut als Anrichte nutzen kann. Neben dem Hängeschrank und zwei Schubladen wartet im Unterschrank auch noch ein großer Auszug auf Beladung. Die Führungen wirken dabei allerdings etwas wackelig – inklusive des separat, über Eck ausziehbaren unteren Fachs. Gegenüber findet sich noch der 145-Liter-Absorberkühlschrank und ein Oberschrank – für den optionalen Backofen.

Ganz adrett präsentieren sich auch Bad und separate Dusche, die sich zum Raumbad verbinden lassen. Das Bad putzt sich vor allem mit einem schüsselförmigen Waschbecken, der pfiffigen Ambientebeleuchtung und großen Spiegelflächen heraus. Auch an Ausstattung fehlt es nicht. Es gibt zwar kein Fenster, aber eine Dachhaube.

Diese wünschte man sich auch in der Dusche für mehr Licht und als Lüftungsmöglichkeit. Mit der Wandverkleidung im Schiffsbodenparkett-Dekor und schicker Ablage sowie einer Tropicalrain- und einer separaten Handbrause kann die Duschkabine locken. Grundfläche und Stehhöhe bremsen das Vergnügen allerdings deutlich ein – zumindest für große und stämmigere Personen.

Mit einer Klapp-Schiebetür-Kombination lässt sich auch noch das Schlafzimmer abtrennen, allerdings ist die Konstruktion etwas umständlich und neigt zum Klappern. Das Queensbett im Heck erreicht mit 1,90 mal 1,50 Meter passable Werte, jedoch sind die Ecken im Fußbereich deutlich abgeschrägt. Der Zugang von beiden Seiten gelingt bequem. Die Gestaltung mit Spiegel und Wandpaneelen ist auch hier ansprechend.

Es gibt zwei Schwanenhals-Leselampen mit USB-Buchse am Sockel. Praktisch wäre noch eine offene Ablage in der Nähe für Smartphone und Brille. Mit einer ähnlich großen Liegefläche und einem großen Panoramafenster obendrüber bietet sich auch das Hubbett als bequeme Schlafstatt oder tagsüber als Liegewiese zum Schmökern an.

In Sachen Stauraum bietet die K-Yacht 90 reichlich Möglichkeiten. Zwei Kleider-, vier Hängeschränke, zwei Schubladen, eine Sitztruhe, drei Bettkasten- und zwei Doppelbodenfächer stehen im Ausbau zur Nutzung bereit. Zwei große Seitentüren führen in die Heckgarage. Mit 1,06 Meter ist diese aber nicht für jedes Fahrrad hoch genug, und es fehlen jegliche Verzurrmöglichkeiten. Außerdem gibt es ein Durchladefach quer unter der Sitzgruppe mit drei Zugängen und Beleuchtung sowie ein weiteres Außenfach für Kleinzubehör.

Im krassen Gegensatz zum Stauraumangebot steht die Zuladungssituation. An eine Nutzung als 3,5-Tonner ist – zumindest beim gut ausgestatteten Testwagen – nicht zu denken. Am Maxi-Chassis mit 4,25 oder 4,4 Tonnen Gesamtgewicht führt kein Weg vorbei.

Technisch ist der Mobilvetta auf der Höhe der Zeit mit einem holzfreien Aufbau inklusive Doppelboden und einer rundum frostgeschützten Bordtechnik mit angemessenen Reserven. Der Aufbau ruht auf einem Alko-Tiefrahmenchassis. Feuchteunempfindliches GfK schützt den Boden. Mit dem 160-PS-Motor und Automatikgetriebe wird die K-Yacht komfortabel angetrieben.

In Kreuzungsbereichen stört die durch A-Säule und Außenspiegel verbaute Sicht. Ärgerlich ist auch das Niveau an Klapper- und Quietschgeräuschen, das sich unterwegs regt. Insgesamt ist die mäßige Verarbeitung der größte Wermutstropfen am schicken und technisch wertigen Mobilvetta.

  Durchladefach im Doppelboden, quer unter der Sitzgruppe – ideal für lange, flache Ladegüter.   Sauber mit GfK verkleideter Unterboden, der auf einem Alko-Tiefrahmenchassis ruht.   Schubladen und Fächer im Bettkasten, die dank klappbarem Bettrost gut nutzbaren Stauraum bieten.

    Großes Schubfach mit kleinem Auszug über Eck – nett gedacht, aber zu umständlich und instabil.

  Ärgerlich: Der Bodenfachdeckel mit scharfer Metallkante schrammt stets am Kunstlederspiegel entlang.   A-Säule und Außenspiegel verdecken ziemlich viel Sichtfeld bei der Einfahrt in Kreuzungsbereiche.

Sandwich-Bauweise, PU-Verstärkungen, außen Wände Alu, Dach/Boden GfK, innen GfK/Mikrofaserbezug, Isoliermaterial Wand/Dach/Boden XPS, Wandstärke Wand/Dach/Boden 30/30/38 mm, Doppelboden, Höhe 190 mm, 5 Kunststoff-Isolierfenster mit PU-Rahmen, 2 Dachhauben, 1 Ventilatordachhaube, 3 Panorama-Dachfenster.

Gas-Gebläseheizung / Boiler Truma Combi 6, 8 Ausströmer (Cockpit, 2 x Sitzgruppe, Einstieg, Bad, 2 x Heckbett, Garage), Wasseranlage: Frisch-/Abwasser Rohre/Schläuche, Druckpumpe.

Fiat Ducato 160 Multijet, Alko-Tiefrahmen, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2287 cm³, Leistung 118 kW/160 PS bei 3500/min, Drehmoment 380 Nm bei 1500/min, 9-Gang-Automatikgetriebe.

Beschleunigung 0–50/80/100 km/h 6,4/13,2/20,7 s; Wiederbeschleunigung 60–80/100 km/h 5,0/13,4 s, 80–100 km/h 7,8 s; Testverbrauch 11,9 L/100 km.

Grundpreis: 93.790 Euro (Fiat Ducato 35 L, Motor 103 kW/140 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II Testwagenpreis: 102.093 Euro

"Schönheit muss leiden" – diese Erkenntnis trifft in gewisser Weise auch auf die Mobilvetta K-Yacht zu. Bei aller Begeisterung für die ansprechende Gestaltung, die guten technischen Anlagen und manch pfiffige Detaillösung kann die Verarbeitung nicht auf gleichem Niveau mithalten. Ungenügend ist auch die Zuladung, die beim Testwagen nicht mal für zwei Personen reicht. Das Maxi-Chassis ist praktisch Pflicht.

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